Der Handelskrieg bestimmt die Richtung der Aktienkurse in Asien. China, Indonesien und nun auch Indien senken die Zinsen und Unternehmenssteuern.

Der Handelskrieg zwischen den USA und China erreichte im 3. Quartal den zwischenzeitlichen Höhepunkt. Die amerikanische Regierung versuchte, wohl mit Hinblick auf die nächsten Präsidentschaftswahlen, China mit weiteren Handelszöllen in einen Deal zu drängen. Diese Taktik misslang, da China mit Gegenzöllen reagierte, welche wiederum von den USA mit noch höheren Strafzöllen beantwortet wurde. Diese „Wie du mir, so ich dir“ Politik bestimmt aktuell die Kursrichtung der Aktienmärkte in Asien. Eine Lösung des Handelsdisputs ist kurzfristig nicht in Sicht, es sei denn, die USA schlittern in eine Rezession, welche Donald Trump zu einem Kurswechsel zwingt. Die FED versucht die negativen Folgen des Handelsstreits mit Zinssenkungen zu dämpfen. Die lockere Geldpolitik der FED und die gedämpften Inflationsaussichten eröffnen den asiatischen Zentralbanken wiederum den Spielraum, ihrerseits die Kreditkosten für die Wirtschaft zu senken. Neben Zinssenkungen wird auch zu fiskalpolitischen Massnahmen gegriffen. Neben China und Indonesien hat nun die indische Regierung in einem überraschenden Schritt die Unternehmenssteuer deutlich gesenkt, um den stotternden Wachstumsmotor wieder anzukurbeln. Sinkende Realzinsen und eine expansive Fiskalpolitik, wovon vor allem die Binnenwirtschaft profitiert, sollten mittelfristig für positive Wachstumsimpulse in Asien sorgen und die Märkte stützen. Kurzfristig geben aber die Handelsstreitigkeiten und die Politik die Richtung vor. Vietnam profitiert vom Handelskonflikt und gewinnt an Schwung.