Bei Bank oder Versicherung ist eine Beratung gratis. Das soll sich ab 2021 schrittweise ändern. 

Nach dem Motto "Geiz ist geil" nimmt man kostenlose Finanzberatungen in Anspruch - schliesst dann aber kostengünstig online ab. Das Nachsehen haben die Bank- und Versicherungsberater. Möglich gemacht haben das dieselben Institutionen, die die Berater beschäftigen. Dadurch haben sich die Versicherungsgesellschaften und Banken selbst kannibalisiert. Das Onlinegeschäft wurde etabliert und gleichzeitig der Stand ihrer Berater geschwächt. Die ganze Branche ist durch den Margendruck, Gesetzesvorlagen und Digitalisierung in einer Transformation. Der neue Ansatz der kostenpflichtigen Beratung ist nur ein Beispiel, wie man die Situation der Kannibalisierung entschärfen will. Wer eine profunde und übergreifende Finanzanalyse wünscht, soll in Zukunft dafür bezahlen. Die Dienstleistung soll nicht mehr (oder weniger) über die Produkte quersubventioniert werden. Anderen wird die Möglichkeit geboten, die robotisierte und kostenlose Onlineberatung in Anspruch zu nehmen. Dabei werden aber wichtige und ineinandergreifende Finanzthemen unbeachtet bleiben. Denn eines ist sicher, «Robo Advisor» im Anlagebereich kann funktionieren, doch die persönliche finanzielle Situation besteht nicht nur aus der Definition der Anlageallokation und automatischer Umschichtung der Anlagen. Da kann das persönliche und geschäftliche Umfeld sowie eingegangene Risiken, die Sozialversicherungen, die Familienkonstellation, und vieles mehr erfolgsentscheidend sein.