BörsenAusblick 2021 von Leo Wüst 

Grundsätzlich hängt die Entwicklung der Finanzmärkte vom weiteren Verlauf des Virus und den Impfungen ab. Die Geschichte der Menschheit hat uns gezeigt, dass wir bis heute alle Krisen, Kriege, Epidemien und dergleichen gemeistert haben. Also gehe ich davon aus, dass wir mit grösster Wahrscheinlichkeit auch mit Covid 19 fertig werden. Die Aktienmärkte befinden sich aktuell in einer relativ „überkauften“ Situation, da das Ende der Krise zu einem grossen Teil eingepreist ist. Aus diesem Grund könnte es zu einer Korrektur kommen. Auf der anderen Seite besteht nach wie vor der Anlagenotstand und es fehlen brauchbare Alternativen. 
 
Die Schweiz lebt nach wir vor stark von der Exportindustrie und hat weiterhin mit europäischem Politdruck zu kämpfen. Das Rahmenabkommen mit der EU steht dabei im Zentrum. In der Vergangenheit hat die Schweiz jedoch immer wieder bewiesen, dass sie eine zufriedenstellende Lösung finden konnte. 
 
Die EU steht immer noch vor grossen politischen Herausforderungen, welche sich bereits auf die Wirtschaft auswirken und das ganze politische Gerüst weiter in Frage stellen. Das Brexit Abkommen könnte sich zu einem Präzedenzfall entwickeln, was den Druck weiterhin erhöht. Deshalb besteht hier kein Handlungsbedarf.  
 
Die relative Performance der USA liegt im Vergleich zu anderen Ländern, immer noch viel höher. Durch den Machtwechsel im Weissen Haus, ändern sich aus wirtschaftlicher Sicht zwei grundliegende Dinge: Die Verhandlungen mit China werden auf einem anderen Niveau geführt und eine Lösung zu beidseitiger Zufriedenheit zeichnet sich ab und die Nachhaltigkeit gewinnt an Stellenwert, was den Börsen weiterhin Auftrieb verleihen könnte. Bleibt das Thema der Verschuldung, welches wie immer in die weiter Zukunft verdrängt wird.  
 
Die Volkswirtschaften der Schwellenländer befinden sich in einem Stadium des Aufschwungs und haben Spielraum nach oben. Die fortgesetzte globale Expansion sollte das Wachstum unterstützen. 
 
An der Zinsfront sollte sich das Geschehen etwas beruhigen. Die USA nähert sich den schweizerischen Zinsen und somit gibt es nach unten nicht mehr viel Spielraum. In Europa zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. In den Schwellenländern hingegen, wo das Wirtschaftswachstum anzieht, ist mit anziehenden Zinsen zu rechnen. 
 
Der Rohstoffmarkt ist im vergangenen Jahr etwas in Bewegung gekommen. Zum einen sind die Preise für Edelmetalle auf spekulative Weise gestiegen und zum anderen hat sich der Kupferpreis verteuert. Dies vor dem Hintergrund das die Nachhaltigkeit einen grösseren Stellenwert hat und die Nachfrage nach Batterien entsprechend angestiegen ist. Der Ölpreis sollte sich, vom wirtschaftlichen Standpunkt ausgesehen, stabilisieren und nicht gross ansteigen, vor allem weil die erneuerbaren Energien auf dem Vormarsch sind. 
 
Am Devisenmarkt wird es wahrscheinlich nicht zu grossen Bewegungen kommen. Da beim US$ die tieferen Zinsen bereits eingepreist sein könnten, sollte sich das aktuelle Niveau stabilisieren. Dies gilt auch für den Euro. Das britische Pfund wird nun den Brexit verdauen müssen und dürfte vorerst volatil bleiben. 

Alles in allem liegt das globale Wachstum immer noch im Trend. Ich gehe davon aus, dass sich dies in absehbarer Zukunft nicht gross ändern wird.  Eine Empfehlung ist die ökologische Anlagestrategie ESG Moderato. Die nachhaltige Anlagestrategie wird mittels ETF's, Fonds und Zertifikaten nach ESG Kriterien umgesetzt und generierte im Jahr 2020 17.56% Rendite. (25% Anleihen, 25% Immobilien, 25% Megatrends, 25% Aktien Value).  

Leo Wüst 
Trianon Capital Management AG