Abschaffung Eigenmietwert - Auswirkung auf ihre Pensionsplanung
Die Abschaffung des Eigenmietwerts würde Folgen für die Eigenheimbesitzer haben aber auch zu einem Sinneswandel im Bereich der Pensionsplanung führen.
Im Rahmen einer Pensions- und Vermögensplanung stellt man sich die Frage, ob die Tragbarkeit im Alter gewährt ist und ein optimales Verhältnis zwischen Eigenmietwert und Schuldzins sowie ausbalancierter Steuerbelastung erreicht wird. Mit der Abschaffung des Eigenmietwerts würden sich die Parameter verändern und somit auch der Blickwinkel auf die persönliche Finanzplanung.
Es könnte daher gut möglich sein, dass sich Wohneigentümer dazu entschliessen, nebst ihrer geplanten Amortisation eine zusätzliche Tilgung wahrzunehmen. Denn im heutigen Umfeld geben Spar- und Bankkonten sehr wenig her und konservative Anlagen verzeichnen öfters nach Kosten und Depotgebühren eine Negativrendite. Die Rechnung ist daher schnell gemacht, wenn der Hypothekarzins zwischen 1% und 2.5% pro Jahr liegt, die Erträge aus Anlagen und Versicherung 0% betragen und keine steuerlichen Anreize mehr vorhanden sind. Unweigerlich wird nicht benötigte Liquidität zur Minderung der Hypothekarbelastung verwendet.
Verlierer werden die Banken und Versicherungen sein, da Anlagevermögen aufgelöst und gleichzeitig der Hypothekarmarkt schrumpfen würde. Auch hat der Staat das Nachsehen, da die Steuereinnahmen durch den Wegfall der fiktiven Einkommen tiefer ausfallen werden.
Die Banken wie Versicherungen sowie Mietverbände und linksorientierte Parteien werden an dieser Entwicklung sicherlich keine Freude haben. Der Staat muss sich Gedanken machen, wie hoch die Steuerausfälle sein werden und ob diese verkraftbar bleiben.
Ist der Eigenmietwert einmal abgeschafft, steigen die Immobilienpreise gemäss Herrn Hasenmailen von der Credit Suisse. Wohneigentümer können sich freuen. Nur noch steigende Zinsen könnten diesen einen Strich durch die Rechnung machen.
Für den Eigenheimbesitzer und Pensionär stellt sich die Frage, wo es Anlagen gibt, die nach Berücksichtigung von Steuern, Kosten und Hypothekarzinsen eine positive Bilanz aufweisen. In Anbetracht und Abwägung der individuellen Wertschriftenschwankungen im heutigen und zukünftigen Marktumfeld werden sich risikoaverse Anleger schwer tun.
Eventuell könnten aber auch Themen wie die frühzeitige Schenkung von Vermögenswerten an die nächste Generation ein Kriterium sein, um die Belastung des Wohneigentums hoch zu halten. Ein anderer, weil die Liquidität knapp ist, und man nicht noch mehr Kapital in die Immobilie binden will.
Wichtig bleibt auf alle Fälle, dass die Tragbarkeit gewährleistet ist. Finanzierende Institutionen achten darauf, dass die zukünftigen Pensionäre ein gesichertes Einkommen durch Renten aus der AHV / IV, Pensionskasse sowie nachhaltigen Einnahmequellen nachweisen können. Sollten diese Werte nicht ausreichen, werden allenfalls Bankguthaben, Ersparnisse, private Versicherungsleistungen und Wertschriften herangezogen. Je höher aber der Aktienanteil in einem Wertschriftenportfolio ist, desto tiefer liegt der anrechenbare Wert. In der Regel beträgt dieser bei Obligationen 80% und bei Aktien 60%.
Gut beraten ist, wer sich tiefgründige Gedanken macht und seine Situation individuell durch Profis beurteilen lässt.