3a Bankkonto versus konservativem 3a Anlagefonds

In den Medien berichten unabhängige Analysten regelmässig, dass sich konservative 3a Anlagefonds aufgrund der tiefen Zinsen nicht mehr lohnen. Stimmt diese Aussage oder wird hier mit tiefschwarzem Pinsel gemalen?

Im SRF wurde Ende November 2018 die Sendung "Kassensturz" ausgestrahlt. Verglichen wurden 3a Sparkonten und 3a Anlagefondslösungen. Dabei wurde festgehalten, dass aktienlastige Strategien im langfristigen Bereich Chancen bieten. Jedoch wurde vor möglichen Verlusten gewarnt. Erscheint diese Aussage nicht etwas übertrieben und schwarzmalerisch? Statistisch gesehen, gibt es nur ganz wenige 10jahres Perioden im Aktienbereich, die am Schluss ein negatives Endresultat erzielten. Wird die Preisdurchschnittsmethode angewandt - monatlich regelmässige Einzahlungen getätigt - werden fast jegliche Negativszenarien ausgeschlossen. Wer also einen langfristigen Anlagehorizont über 8 Jahren hat, tut gut daran, rentabel anzulegen und nicht nach dem bestverzinslichen 3a Vorsorgekonto ausschau zu halten. Die Unterschiede zwischen den festverzinslichen Konten belaufen sich heute auf ca. 0.30%. Jedoch liegt  der Zinsunterschied zwischen einem gut verwalteten Fonds gegenüber einem Sparkonto bei mindestens 1% - 3.5% pro Jahr.

Richtigerweise wurde erwähnt, dass sich Obligationenfonds nach Kosten nicht mehr auszahlen. Wenn man bedenkt, dass momentan die grössten Banken im Obligationenbereich eine Rendite auf Verfall von + 0.2% bis + 0.8% aufweisen und die Kosten bei ca. 0.8% bis 1.2% liegen, ergibt sich eine klare negative Nettoperformance von bis zu - 1% pro Jahr. Solche Anlagefonds sind zu meiden. Leider betrifft es die meisten grossen und bekanntesten Player von Vorsorgeprodukten auf dem Markt. Davon sind Versicherungen nicht ausgeschlossen. Desshalb fragen Sie immer nach der Verfallrendite des Obligationenfonds an und subtrahieren Sie davon die TER, totalen Gebühren. Wenn Sie diesbezüglich keine Informationen erhalten oder im Factsheet keine Daten über die Rendite auf Verfall aufgeführt werden, sollten Sie misstrauisch werden. Denn dann ist sehr wahrscheinlich ein garantierter Verlust auf Zeit vorprogrammiert.

Nichtsdestotrotz! Es gibt sie noch, die 3a Obligationenperlen, die nach Kosten 1.6% pro Jahr netto abwerfen. Man muss nur wissen, wo man diese findet. Auf dem Analyseblatt des Kassensturzes und Moneyland sind sie jedenfalls nicht verzeichnet.

https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/saeule-3a-anlagen-im-…